Die Linke stimmt mit gut 92% für eine rot-rote Koalition.
Diese Zustimmung war zu erwarten, wenn auch nicht unbedingt in dieser Höhe. Diesbezüglich gab sich nach Medienangaben der Linke-Chef Christian Görke heute Nachmittag sehr zuversichtlich. Hatte man doch auch zuvor erfahren, dass es kein Ermittlungsverfahren gegen ihn geben wird. Die Staatsanwaltschaft Potsdam sah keine zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkte für das Vorliegen einer verfolgbaren
Straftat.
So weit, so gut. Aber die Staatsanwaltschaft hat, so lässt es sich aus der Pressemitteilung selbiger deuten, nur den Gesichtspunkt des Vertrages zwischen Ministerium und dem Fotografen Krämer gesehen. Die daraus folgenden Sachstände wurden scheinbar nicht weiter beleuchtet.
Herr Krämer machte im Zuge seines Auftrages für das Ministerium Fotos von Finanzminister Görke. Diese erschienen dann teilweise auf der Seite des Finanzministeriums, aber wurden vor allem auf der Internetseite des Spitzenkandidaten Görke unter der Rubrik „Görke blogt“ veröffentlicht. Hierzu erschienen redaktionelle Beiträge in der Ich-Form des Christian Görke, die zumindest suggerieren, dass diese von ihm geschrieben seien.
Nicht zuletzt, hat eben jener Görke den Vertrag des Krämer mit dem Ministerium abwickeln lassen und zahlte ihm das Honorar angeblich selbst.
Kurz darauf fand man weder auf den Seiten des Ministeriums, noch auf der Wahlkampf-Seite Görkes diese Bilder. Alles gelöscht. Aber auf den Facebook-Seiten Görkes findet man noch eben jene Fotos.
Die Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Potsdam erweckt den Eindruck, als hätte Christian Görke mit alledem nichts zu tun. Stattdessen werden Ermittlungen gegen Ministeriums-Mitarbeiter eingeleitet.
Görke wiegt sich sicher und strebt ein Ministeramt an. Morgen werden die Parteitage das Ding besiegeln.
Aber wie sind die Bilder auf Görkes Website gelangt? Hat das ein Mitarbeiter Görkes im Ministerium organisiert? Warum wusste Görke von nichts? Warum ließ er einen rechtlich legitimen Vertrag abwickeln? Und warum waren die Bilder am Ende weg?
Ministrabel geht anders!
Robert Bachmann
Politik für die Mitte