Der Landesverband des Deutschen Richterbundes (DRB) und der Gerichtspräsident von Frankfurt (Oder) warnen vor Personalengpässen in der märkischen Justiz.
Sollte das Land nicht gegensteuern, drohten längere Verfahrenslaufzeiten und das Platzen von Strafprozessen.
Neun Monate nach seinem Amtsantritt hat Holger Matthiessen als Präsident des Landgerichts Frankfurt (Oder) eine Besorgnis erregende Zwischenbilanz gezogen. Er fürchtet um die Arbeitsfähigkeit seines Gerichts und der nachgeordneten Amtsgerichte im Bezirk. „Derzeit wird kein Richter ersetzt, der altersbedingt in den Ruhestand geht“, konstatiert der 50-Jährige. Mit offener Kritik an der Landesregierung hält er sich allerdings zurück. „Es wäre schön, wenn das Land mehr tun würde“, formuliert er seine Bedenken vorsichtig. „Wir müssen aufpassen, dass wir den Wagen nicht gegen die Wand fahren.“