Verstärkung für Brandenburgs Diktaturbeauftragte

Brandenburgs Diktaturbeauftragte Ulrike Poppe kann sich Hoffnung auf personelle Verstärkung machen. 

Ulrike Poppe

Potsdam (dapd-lbg). Ihre Forderung nach zumindest einer zusätzlichen Stelle wird jedenfalls von Landtagspräsident Gunter Fritsch (SPD) unterstützt. Die sehr hohe Arbeitsbelastung Poppes und ihrer Mitarbeiter sei ihm bekannt, sagte Fritsch am Mittwoch auf dapd-Anfrage. Deshalb unterstütze er den Ansatz, über die Bundesstiftung Aufarbeitung eine zusätzliche Stelle zu schaffen. ‚Wir sind da auf gutem Wege‘, sagte Fritsch. Ob darüber hinaus weitere Stellen erforderlich seien, müsse bei der Debatte zum Doppelhaushalt 2013/2014 geklärt werden. Die Linke dämpfte die Erwartungen allerdings. „Verstärkung für Brandenburgs Diktaturbeauftragte“ weiterlesen

Offener Brief von Frank-Rüdiger Halt an Dr. Jens Hüttmann

Ihr Gutachten für die Enquetekommission Aufarbeitung

Sehr geehrter Herr Dr. Hüttmann,

Frank-Rüdiger Halt

wie ich diversen Pressemitteilungen entnehme, zeichnen Sie z.B. ein „überraschend“ positives Bild zum Bereich DDR-Themen an der Uni Potsdam auf der Basis von Zählungen wie sie jeder Grundschüler hätte nachvollziehen können. Es wird dabei gar nicht erst differenziert nach Zeitphasen, Zielsetzungen, Tendenzen oder Personen, so als gäbe es keine Weichzeichner, Glorifizierer, Verständnis-Wessis, keine restaurativen Tendenzen und blinde Flecken in der Wissenschaft. Brav beziehen Sie sich maßgeblich auf einen offensichtlich geschönten Bericht des damaligen Leitungsmitgliedes der Uni, Herrn Görtemaker, der ebenso brav und karrierebewusst den zahlreichen Kritikern der Personalpolitik u.a. aus DHV, „Bund Freiheit der Wissenschaft“, „Gesellschaft für Verantwortung in der Wissenschaft“ und „Initiative Hochschulerneuerung von innen“ den Wind aus den Segeln zu nehmen beauftragt war, nachdem eine Unzahl von Medien bundesweit das singuläre Uni-Desaster ( im Detail können Sie es in meiner Uni-Dokumentation über personelle Dauerkarrieren und deren Opfer nachlesen) beschrieben hatte. Sie hätten sich besser auf die Satire jenes Görtemaker-Berichtes beziehen sollen (POTZ: „Drei Disteln machen keinen Blumenstrauß“ oder auf mein Interview in der PNN). „Offener Brief von Frank-Rüdiger Halt an Dr. Jens Hüttmann“ weiterlesen

Drei Diesteln machen noch keinen Blumenstrauß – Eine Dokumentation von 1995

Die Universität Potsdam hat sich eine Dokumentation über ihre personelle Erneuerung geschenkt

So jung und doch noch so verdorben? Nicht einmal vier Jahre her ist die Gründung der Universität Potsdam. Bei dieser Jugend sollte hehren Sinnes über Einrichtung statt über Erneuerung gestritten werden. Zweitgenanntes ist jedoch der Fall, und zwar nicht schon, sondern immer noch. Denn diese Universität war nie ein Frischling. Eher wird sie bös’ interpretiert als protzige Reinkarnation der Mumien ihrer drei Mutterhäuser – der Pädagogischen Hochschule Potsdam, der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften Babelsberg und der Juristischen Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit in Golm, von der allerdings kein wissenschaftliches Personal übernommen wurde. Jedenfalls hält sich seit der Uni-Geburt die Mär, dass es in ihren Winkeln und Gängen, Kammern und Sälen hie und da nicht ganz geheuer zugehen soll.

Lesen Sie hier die Dokumentation aus „POTZ-Report“ Mai 1995

„Das war reine Personalwäsche“ – Ein Interview in den PNN

Der ehemalige Uni-Dezernent Frank-Rüdiger Halt über den Umgang mit Stasi-Belastungen in den 90er Jahren an der Universität Potsdam. Er spricht von einem Auffangbecken für hochbelastetes Personal

Frank-Rüdiger Halt

Herr Halt, Sie fordern DDR-Aufarbeitung an der Universität Potsdam. Es geht in erster Linie um Stasi-Verstrickungen von Mitarbeitern. Ist das an der Uni heute überhaupt noch ein Thema?

Es ist und war eben kein Thema dort. Und das ist gerade das Problem. Ich habe damals, Mitte der 90er Jahre, mehrere Aufarbeitungsinitiativen gegründet. Wir kritisieren heute noch den damaligen Bericht der Universität.

 Inwiefern?

Das war eine Art „Weißwaschanlage“, der Bericht wurde mehrfach geändert. Er verschwieg, wie viele der Mitarbeiter in der DDR-Zeit Kontakte mit dem MfS hatten oder gar Funktionäre waren, wie vielen von denen gekündigt worden ist und nach welchen Kriterien vorgegangen wurde und welche Personen darüber entschieden. „„Das war reine Personalwäsche“ – Ein Interview in den PNN“ weiterlesen

„Lindenstraße 54/55“ soll eigenständige Gedenkstätte werden

Die Potsdamer Gedenkstätte „Lindenstraße 54/55“ soll eine eigenständige Institution werden.

(dapd) Im Jahr 2012 wird das ehemalige sowjetische Geheimdienst- und Stasi-Untersuchungsgefängnis in eine neue Trägerschaft überführt, an der sich Stadt und Land beteiligen, wie Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Donnerstag mitteilte. Voraussetzung ist die Zustimmung der beiden Parlamente.

Gleichzeitig sollen Etat und Personal deutlich aufgestockt werden. Bislang ist die Gedenkstätte an das städtische Potsdam Museum angegliedert. Den Verantwortlichen war vorgeworfen worden, den geschichtsträchtigen Bau zu vernachlässigen. So beklagte etwa Brandenburgs Stasi-Beauftragte Ulrike Poppe, dass es in Potsdam nicht einmal ein Hinweisschild auf das ehemalige Gefängnis gebe.